Chronik

Aus der Geschichte der VS Kappl

Im Paznaun setzte das Schulbildungswesen relativ spät ein. Am 12. Juli 1570 gibt Kaplan Johann Irbler bei einer Befragung an, dass er beiläufig 500 Kommunikanten (bei einer Einwohnerzahl von ca. 700) in Kappl habe, wobei das Volk katholisch, aber des Lesens und Schreibens unkundig sei.

Weil keine Schulen vorhanden waren, wurden um ca. 1700 Kinderlehren nicht nur in der Kirche, sondern auch in Privatstuben gehalten und es wurde dort auch unterrichtet

So hielt Jakob Eiter von 1703 – 1711 fleißig Kinder- und Christenlehren in Kappl. Auch vom „seligen“ Kuraten Adam Schmid (gest. 1729) wird solches überliefert.

Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kann von einem geordneten Schulwesen im Paznaun gesprochen werden. Auf Grund der Einführung der Schulpflicht mussten nun alle sechs bis neunjährigen Kinder die Sommer- und Winterschule, die neun bis dreizehnjährigen Kinder nur die Winterschule (etwa von November bis Ostern) besuchen. Es wurde Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen in den Schulstuben gelehrt.

Von 1774 bis 1812 war Joseph Öttl Kurat von Kappl. Während seiner Amtszeit wurden die Schulen Kappl, Sinsen, Perpat und Holdernach gestiftet.

1844 wurde die bis dahin einklassige Schule zweiklassig, da damals bereits 75 Kinder in 6 Jahrgängen die Schule besuchten.

 Geschichte des Schulhauses

um 1800

erfolgte die erste Schulhausstiftung durch Kurat Joseph Öttl in Kappl

1894

Schulhausbau in Kappl – östlich der Pfarrkirche

1947

Aus der Volksschule mit zwei Klassen wurde jetzt eine dreiklassige Schule.

1948

Wegen dem größer gewordenen Platzbedarf wurde das Schulhaus umgebaut. Der Unterricht konnte deshalb erst in der 5. Schulwoche, am 13.10.1948 aufgenommen werden.

1967

Am 11.9.1967 erfolgte die Übersiedlung vom alten Schulhaus in das neu erbaute Schulgebäude nördlich der Pfarrkirche, das ursprünglich als Volks- und Hauptschule errichtet wurde.

1969

Das alte Schulhaus wurde abgetragen.

1977

Im Herbst wurde nach dem Erwerb eines  870 m² großen Grundstückes von der Kirche, mit dem Bau eines neuen Volksschulgebäudes in der Zollhausstraße nach den Plänen von Architekt Ing. Alfred Handle begonnen.

1978

Das neue Schulgebäude konnte am 18.9.1978 bezogen werden und wurde am 15.10.1978 von Pfarrer Ulrich Obrist eingeweiht.

2005

Die Volksschule Sinsen wurde durch das verheerende Hochwasser vom 22.08.2005 völlig zerstört. Die 12 Schüler wurden in die VS Kappl integriert.

2007 In den Sommerferien bekam das Schulhaus in der Zollhausstraße einen Zubau in Form einer "Containerklasse". 2010 Die VS Kappl „platzte“ aus allen Nähten – eine notwendig gewordene sechste Klasse wurde in einem Zollhaus unterhalb des Schulgebäudes eingerichtet, wobei Räume des ehemaligen Kindergartens zu einer Notklasse umgebaut wurden. Ab diesem Zeitpunkt war die VS Kappl auf drei Häuser und einen Container verteilt. 2016 Nach mehrjährigen Vorarbeiten (Standortsuche, Schulbesichtigungen im In- und Ausland, zahlreichen Workshops, Ausarbeitung eines neuen pädagogischen Konzepts, u.v.m) war es soweit - am 14. Juli 2016 erfolgte der Spatenstich für die neue Volksschule Kappl in der Lochau, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Neuen Mittelschule Paznaun. 2017 Termingerecht konnte der Unterricht am 04.09.2017 im nagelneuen Schulgebäude starten.    

Schulleiter der VS Kappl

1775 - 1814

Joseph Schuler, Mesner und Organist wurde von der Behörde verpflichtet, auch Schule zu halten

1820 – 1838

Johann Joseph Scherl, Mesner, Organist und Schullehrer

1844

Christian Wechner, erklärte sich bereit, einige Jahre ohne Entgelt zu unterrichten, wenn er dann eine feste Anstellung erhalte

1869 – 1874

Jakob Bartl, Mesner, Organist, Schullehrer

1875 – 1878

Alois Haslwanter, Schullehrer von Kappl

1882 – 1905

Andreas Zangerle von Unterholdernach, Lehrer in Kappl

1905 – 1908

Anton Walter

1908 – 1911

Friedrich Ledermeier

1911 – 1953

Leo Eiter, auch Organist der Pfarre Kappl, erhielt vom Bundespräsidenten den Titel „Professor“ für Verdienste auf dem Gebiet der Kirchenmusik

1953 – 1954

Walter  ?

1954 – 1977

Fridolin Juen, von 1963 bis in die Achtzigerjahre auch Organist

1977 – 1998

Richard Windisch

1998 – 2005

Helmuth Stark

2005 - 2017

Werner Prantauer

ab 2017

Alexandra Wechner